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Vogelfreundliches Bauen – anstatt Vogelfalle Glas

Heutzutage wird Glas immer häufiger und großflächiger bei Bauten aller Art eingesetzt. Dies ändert nicht nur das Erscheinungsbild der Dörfer und Städte, sondern hat auch einen starken Einfluss auf die Vogelwelt.
Glas stellt für Vögel ein großes Problem dar, da sie das transparente Hindernis nicht wahrnehmen können oder durch Spiegelungen von Himmel und Bäumen auf Glasflächen getäuscht werden. Dies führt zu zahllosen Kollisionen, die meist tödlich enden.

Allein in Europa sterben täglich schätzungsweise 250 000 Vögel an Glasflächen..
Der Vogeltod an Scheiben ist neben dem Lebensraumverlust eines der größten Vogelschutzprobleme überhaupt geworden.

Viele Gebäude könnten vogelfreundlicher gebaut werden, viele Fallen ließen sich mit geringem Aufwand entschärfen. Dabei ist es einfacher diesen Aspekt bereits bei der Planung und Erteilung der Baubewilligung zu berücksichtigen, als nachträglich Notlösungen zu fabrizieren. Hier können die Bauverwaltungen der Gemeinden eine entscheidende Rolle spielen, indem sie schon entsprechende Auflagen in den Ausschreibungen oder in den Baubewilligungen formulieren.
Es wäre ebenfalls wünschenswert, wenn der Vogelschutz an Glasflächen auch von privaten Bauherren ernst genommen und vogelfreundlich gebaut würde.

Neueste Forschungsergebnisse, sowie innovative und ästhetisch ansprechende Lösungen aus dem In- und Ausland und viele Fallbeispiele sind in der aktuellen Broschüre der Schweizerischen Vogelwarte Sempach 2012 zu finden. ( unter www.vogelglas.info „Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht“).

Unsere Städte müssen wieder grüner und artenreicher werden, anstatt grauer und lebensfeindlicher. Durch vogelfreundliches Bauen und Nachrüsten, Artenschutz an Gebäuden und mehr „urbane Wildnis“ wächst auch für uns Menschen die Lebensqualität in den Städten.

Es ist eine große Chance für Radolfzell als sogenannte „Umwelthauptstadt“ hier beispielhaft voranzuschreiten und mit mutigen, innovativen Lösungen in die Zukunft zu führen.