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Gibt es eine Immobilienblase ? Stecken wir bereits mitten drin ? Welche Konsequenzen hat dies für Radofzell ?

Der folgende Beitrag versucht, diese Fragen aus unterschiedlichen Sichtweisen zu behandeln.

Derzeit gibt es, vereinfacht dargestellt, folgenden Teufelskreis:

  1. Die Nachfrage nach Immobilien steigt, auch wegen der niedrigen Zinsen,
  2. in Folge dessen steigen die Immobilienpreise, Käufer müssen sich höher verschulden,
  3. somit gehen auch Banken bei der Kreditvergabe höhere Risiken ein,
  4. mehr und höhere Immobilienkredite werden vergeben,
  5. noch mehr Immobilien werden gekauft, die Nachfrage steigt (siehe Punkt 1)

Fakten sind:

  • Preise für Immobilien sind in Deutschland seit 2010 durchschnittlich um 30% gestiegen.
  • In Radolfzell seit 06/2014 durchschnittlich um 57% ! (laut www.immowelt.de von 2.556,-/m² auf 4.032,-/m²)
  • Die Baupreise stiegen im gleichen Zeitraum aber "nur" um 15% !
  • Die Schere zwischen Substanzwert und Verkehrswert ging also weit auseinander,
  • man bezahlt demnach mehr für eine Immobilie, als sie wirklich wert ist !
  • Dadurch stieg die Immobilien-Verschuldung privater Haushalte um 35 % relativ zum Nettoeinkommen (laut www.fas.media)
  • auch weil die Banken immer größere Risiken eingehen, um in der Null-Zinsphase noch Geld zu verdienen.
  • Da bereits jetzt die Inflation steigt (ca. 2%), wird die Europäische Zentralbank spätestens nach der Bundestagswahl die Zinsen erhöhen.
  • Dann haben entweder die Banken ein Problem, weil sie selbst mehr Zinsen zahlen müssen (bei gleichbleibenden Einnahmen aus Alt-Krediten),
  • oder die Immobilienkäufer haben ein Problem, wenn die Raten sich enorm erhöhen.

Konsequenzen für Radolfzell:

  • Immobilien müssen verkauft werden, weil sich der Selbstnutzer die Immobilie nicht mehr leisten kann,
  • oder werden verkauft, weil der Anleger lukrativere Anlagen in Aktien, Rohstoffen oder Gold findet.
  • Das Angebot steigt, die Nachfrage sinkt, es kann zu Leerständen kommen,
  • die Blase platzt, keine gute Entwicklung für Radolfzell.

All dies konnte man 2007 in USA, 2014 in Spanien und derzeit in Kanada beobachten. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass es Radolfzell in ähnlicher Härte trifft, unmöglich ist es nicht ! Schon jetzt gibt es in Radolfzell vermehrt Leerstände, weil Anleger (auch aus dem nahen Ausland) Wohnungen als Spekulationsobjekte kaufen und nicht vermieten, sondern leer stehen lassen.

Was sollte Radolfzell also tun ?

  • Weniger Grundstücke verkaufen,
  • keine Höchstpreise erzielen wollen,
  • stattdessen bezahlbaren Wohnraum einfordern oder schaffen,
  • um eine nachhaltige und stabile Immobiliensituation zu fördern.

Wie gesagt, die obigen Bemerkungen stellen eine Vereinfachung dar. Gerne können auf Nachfrage weitere, detaillierte Informationen geliefert werden.