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In der Anfangszeit der Zeitung hatten Leserbriefautoren eine Korrespondentenfunktion, d.h. sie waren häufig die einzigen die einen relevanten Vorgang miterlebten. Mit dem Aufkommen von Nachrichtenagenturen haben sich die Leserbriefe immer mehr auf Kommentarfunktionen der Internetportale und Medienunternehmen verlagert.

In der lokalen Berichterstattung ist der Leserbrief nach wie vor eine feste Größe. Er greift einen Beitrag auf, stimmt zu, ergänzt oder widerspricht und stellt richtig. Einen besonderen Stellenwert genießen Leserbriefe, die personalisierte Geschehnisse und vernachlässigte politische Strukturelle Probleme hinterfragen. Diese Berichte sind weder oberflächlich, noch kritiklos und konfliktscheu; sondern tragen zu einer anregenden Informationsaufarbeitung und Informationspräsentation bei. Deshalb erkläre ich den Leserbrief auch „zum Sprachrohr der Kritik von unten nach oben,“ oder besser als Bürgerjournalismus !

Leider besteht nur eine relativ geringe Bereitschaft zur Kommunal-lokalpolitischen Kritik. Mit entsprechender Distanz trägt diese zum Gesellschaftlichen Diskurs bei, allein das ist schon ein Gewinn für die Demokratie. Dazu wählen die Leserbriefredaktionen aus den Zuschriften oft nach medienspezifischen Kriterien wie Nachrichtenwerte – d. h. Aktualität, Prominenz und Kompetenz des Urhebers etc., diese für die Veröffentlichung aus.

Mit meinem Leserbrief Überschriften setzten Zeichen, wollte ich mich nicht nur bei der verantwortlichen Redaktion des Südkurier bedanken, sowie bei den namentlich genannten Verfassern der Leserbriefe, sondern vor allem zum Mitmachen aufrufen.

Leserbriefe sind ein Teil von Bürgerbeteiligung – in welcher Form auch immer – ist immer auch eine Kommunikations- und Organisationsaufgabe. Je sichtbarer ein Vorhaben oder ein Problem ist, desto mehr Aufmerksamkeit erregt es, umso besser auch ist das Problem zu kommunizieren. Der Leserbrief ist das Sprachrohr des Bürgerjournalismus, damit schließt sich der Kreis.