Die letzten Tage kann man im Südkurier immer öfters Berichte zum Thema Klima- und Lärmschutz lesen. So soll nun offenbar in der Haselbrunn- und Schützenstraße Tempo 30 eingeführt werden. Daß aber unsere Stadtverwaltung für die zunehmend schlechtere Luftqualität und Lärmbelästigung in Radolfzell mitverantwortlich ist, scheint bisher nur Wenigen aufgefallen zu sein. Es wird leider weiterhin massiv gebaut und geplant, obwohl dies nach heutigem Wissensstand in dieser Größenordnung völlig unsinnig und unverantwortlich ist. Selbst beim Weltklimagipfel wurden die Städte und Gemeinden dazu aufgerufen, grüne Oasen zu erhalten bzw. neue zu schaffen. Hier in Radolfzell findet aber genau das Gegenteil statt. Als Beispiel ist die geplante Bebauung der Mettnau und der Fläche unterhalb des alten Friedhofs zu nennen.

Außerdem besteht für das Konzertsegel Denkmalschutz und die gesamte Uferpromenade mit ihren Grünanlagen und der Allee ist seit 2012 ! als Kulturdenkmal eingestuft, was eine Bebauung (STQ oder Seebrücke und Molencafé) doch sehr in Frage stellt. Dies wird aber offenbar völlig ignoriert, da uns für diesen Bereich ständig neue massive Bauvorhaben präsentiert werden. Es wäre ohne weiteres möglich, hier bauliche Veränderungen in einer schonenden und sensiblen Weise umzusetzen, wenn man denn nur wollte. Dazu müßte man aber seitens der Stadtverwaltung endlich begreifen, daß die Interessen von Mensch, Umwelt und Natur allen anderen voranzustellen sind.
Die katastrophalen Auswirkungen menschlichen Handelns lassen sich traurigerweise nicht mehr nur an rasend schnellen negativen Klimaveränderungen belegen, sondern inzwischen auch am dramatischen Insekten- und Vogelschwund.
Selbst die Umstellung auf LED-Beleuchtung ist in diesem Zusammenhang kritisch zu betrachten, da unser Erdball bereits unter einer Lichtverschmutzung leidet.
Deshalb liebe “Radolfzeller” ist es höchste Zeit, jeden unbebauten und naturbelassenen Grünstreifen vehement zu verteidigen und sich dafür einzusetzen, daß alle bereits geplanten Bauvorhaben nochmals auf den Prüfstand müssen. Noch ist es nicht zu spät.