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Die von BBR schon seit 2016 vertretene Meinung "In Radolfzell wird zu viel gebaut und zwar das Falsche" setzt sich auch bei Experten mittlerweile durch. Am 07.03.2021 erschienen gleich mehrere Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS), die sich mit Neubaugebieten und dem damit verbundenen Flächenfraß beschäftigen (siehe FAS-Artikel-1).

Dort werden Experten wie die Architektin und Stadtplanerin Christine Simon-Phillip aus Stuttgart zitiert:

Die Ausweisung neuer Baugebiete statt der Sanierung des Bestandes ist nicht mehr zeitgemäß, sondern entspricht die Denkweise der 60-70-ger Jahre des letzten Jahrhunderts. Durch neue Nutzung vorhandener Immobilien statt Abriss und Neubau wird nachhaltig nicht nur der CO2-Ausstoß verringert, sondern auch mindestens 20 Jahre der Betriebsenergie eingespart. Innenstädte werden wiederbelebt, der Einzelhandel gewinnt Kunden vor Ort. Manche Städte renovieren deshalb sogar in Eigenregie einzelne der alten Gebäude als Musterhäuser, um Interessenten anzulocken (z.B. Osterholz-Scharmbeck in Niedersachsen und Wanfried in Hessen). In Cuxhafen gibt es die Wohn-Lotsen, ein Netzwerk aus Architekten, Maklern und Banken, die leere Gebäude an Kaufinteressenten vermitteln. Ergebnis: kein Leerstand mehr !

Auch die Architektin, Stadtplanerin und Professorin für Städtebau an der RWTH Aachen Christine Reicher kritisiert den unnötigen Flächenfraß durch Neubaugebiete im Außen- und Innenbereich (siehe FAS-Artikel-2). Sie sagt sinngemäß:

Dies sind entspricht fast wörtlich den Formulierungen aus alten BBR-Papieren zu den Themen "Klimaschneisen" und "Grünraumplan" (bitte auf das Bild rechts klicken).Wir waren und sind unserer Zeit weit voraus, nur in der Radolfzeller Stadtplanung sind diese Erkenntnisse noch nicht angekommen. Dort gilt nach wie vor die Devise "Zurück in die 70-ger Jahre !".