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Für alle, die nicht kommen konnten, hier vorab ein Abriss der Rede:

Begrüßung der Anwesenden (Namentlich genannt wurden ua die Vertreter der Sparkassen, nicht jedoch der Umweltverbände)

2020 sei der Beginn einer neuen Epoche. Zurückblickend nennen wir zB die 60er oder 70er die "gute alte Zeit", aber war sie wirklich nur positiv? - Das Gehirn erinnere schließlich selektiv

Es folgt ein Einschub über Fake news und die Presse, die häufig reißerisch und einseitig berichte und Meinungsmache betreibe, statt objektive Informationen zu liefern. Er erwähnt die Spiegelaffaire mit Relotius.

Weiter zu "früher besser": Deutschland sei bei den UN-Ratings an vierter Stelle im Bereich Bildung, Lebensstandard und Lebenserwartung. Dann zitiert er die Philosophie: "Knapper werdende Übel werden negativ kostbarer": Bei z.B. weniger Armut, Kindersterblichkeit  oder Hunger werden die verbleibenden Probleme stärker wahrgenommen.

Sein Fazit: Uns gehe es besser denn je.

2020 sei ein Anfang, doch es fehle der Zauber, er erleben eine bleierne Schwere. Als Beispiele nennt er die Bundespolitik: So sollten die Grünen die Umweltpolitik einbringen, die FDP die Steuererleichterungen, die CDU den gesellschaftlichen Zusammenhalt, aber in der GroKo bewege sich nichts, Merkel habe kein Programm mehr, und auch mit Friedrich März werde nicht alles gleich besser. Die Medien sollten lieber Lösungsansätze diskutieren. diese seien allerdings für die Bürger oft schwer zu verstehen, da sie häufig von Experten vorgezeichnet seien.

Er kritisiert, wir lebten in einer übermedialisierten skandalisierenden Welt, in der die Inhalte der Parteiprogramme schwer zu verstehen seien. Gleichzeitig schwinde das Vertrauen in die Politiker. Als Teilgrund nennt er, dass das ABC des menschlichen Anstands verletzt werde.

Es gebe ein Ungleichgewicht: Zu viel Rechten ständen immer weniger Pflichten gegenüber, Beispiel sei das wachsende soziale Netz. Es solle einen Bildungsauftrag "bürgerliche Pflichten" geben, und zitiert Kennedy. Als Beispiel nennt er die Wahlbeteiligung der letzten Wahlen.

Die Diskussionskultur werde zu einem Fundamentalprotest (Beispiel AFD), der auf eine entpolitisierte passive Gesellschaft treffe und auf ein überbordendes Rechtssystem. Grundwerte seien abhanden gekommen, der Staat sei überreguliert, die entpolitisierte Gesellschaft werde radikaler. Er appelliert an gemeinsames Handeln und Zurückstecken der Eigeninteressen.

Der Klimawandel sei das epochale Thema der kommenden Dekade. Den Begriff "Notstand" halte er für Symbolpolitik, es gelte, gemeinsam anzupacken. Als positives Beispiel nennt er die Beschränkung der FCKW, da sei international nach Lösungen gesucht worden.

Er sagt, dass wir noch nicht wüssten, wie dem Klimawandel zu begegnen sei, es gebe seines Wissens noch keine ausgereifte Strategie. Durch Verbote sei es nicht zu machen. Man solle sich nicht an Symbolen festhalten, so seien etwa Verbote von Feuerwerk oder Plastikmüll keine Lösung für das Klima. Er spricht hier von Trittbrettfahrern.

Es gebe eine bunte, undurchsichtige Diskussion, die den einzelnen hilflos mache. Der CO2-Ausstoß der Deutschen sei nur 2 % der Welt, aber das entsprechende unserem Anteil, und wir sollten unseren Anteil zur Lösung beisteuern.

Die globale Kernaufgabe sie die Begrenzung des Bevölkerungswachstums in Indien, Asien, Afrika, das sei entscheidend für die Lösung des Klimaproblems. In Afrika gebe es so viel Sonneneinstrahlung, da sollten die Staaten ein gemeinsames Ziel und eine Strategie zur Nutzung entwickeln.

Barber und Dettling werden zitiert, die die Bedeutung der lokalen Politik betonen, das Klimaproblem sei nicht von oben zu lösen. Aber die Bürgermeister bräuchten auch die Unterstützung von oben.

Es brauche eine Klimademokratie, Fridays for Future sei eine gute Keimzelle, und Radolfzell wolle beitragen:

Nun nennt er Beispiele für Radolfzeller Klimapolitik:

Der Stadtentwicklungsplan werde überarbeitet

CO2 zu binden sei die Lösung für das Klimaproblem

Beispiele aus Radolfzell:

Naturschutz: 10000 Bäume-Projekt, hier könne jeder bei sich im Garten pflanzen, oder auf einer öffentlichen Fläche einen eingraben, oder spenden. Die öffentlichen Grünflächen werden ausgebaut und artenreicher, der Wald werde dem Klimawandel angepasst. Es werde vermehrt auf das Kleinklima geachtet, Bürger seien aufgerufen, auch kleinste Flächen zu begrünen, etwa durch urban gardening oder urban farming.

Bauen: Es werde seit 5 Jahren in Radolfzell heimisches Holz verbaut. In den neuen Baugebieten sollten die neuen Bauherren über klimagerechtes Bauen nachdenken.

Energie: Es werde energetisch saniert, es gebe eine Bürger-Photosolaranlage, es gebe Ökostrom. Es gebe Blurado.

Mobilität: Neue Konzepte seit 2017, etwa Parken, Buspreise, AST, ab 2020 neue Linien. Man arbeite an einer neuen Radinfrastruktur. Hier solle jeder sein Verhalten überdenken.

Er plädiere für ein Verzicht auf Verbote, die verursachten nur Widerstand, Ärger und Spaltung. Es solle Anreize, gemeinsames Handeln, Verständnis und Einsicht geben. Lange vor F4F habe man sich für Umweltpolitik eingesetzt. Eine Klimademokratie sei das Richtige.

Andere Themen seien auch wichtig: Die Reha, das Areal der Stadtwerke, das Strandbad, Gesundheitszentrum und Geburtshaus, schließlich sei Radolfzell eine familienfreundliche Stadt.

Man müsse den Gürtel enger schnallen, Ziel sei die schwarze Null.

Die Heimattage ständen an, Klimaschutz sei auch Heimatschutz, das sei ein gemeinsamer Aufbruch, "im Schweiße unserer Pflichten.

Soweit die Rede des OB.